Origin-Dan Brown
Origin-Dan Brown: Was für eine Welt verspricht uns Dan Brown mit Origin´s Helden? Ins Dasein geschlüpft und den ersten Atemzug gezogen; wenn der Zeitpunkt der Selbstfindung gekommen ist, beginnt der Mensch an den beiden Fragen: „Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?“ zu rätseln. Die beliebte Hauptfigur und Professor der Harvard Universität Robert Langdon des am dreizehnten Oktober 2017 erschienenen Romans Origin und weitere neue Figuren geben auf diese Fragen der Leser überzeugende Antworten.
Mit den meist beliebten Werken; Illuminati, Da Vinci Code, das verlorene Symbol und Inferno und den erzielten Erfolgen, konnte der amerikanische Autor wieder einmal mit dem beliebten Charakter Robert Langdon die Herzen seiner Leser erobern. Das neue Abenteuer unseres Professors handelt von einem ehemaligen Schüler, der später ein guter Freund wird; der sehr cleverer, futuristischer Atheist ist und Multimillionär Computerprogrammierer Edmond Kirsch. Mit der Einladung unseres Helden zum Vorstellungsprogramm seiner bahnbrechenden Entdeckung, die das weltweite Werte- und Glaubenssystem ändern soll, beginnt die Geschichte. Vor dieser Einladung werden wir in das Buch mit einem Arrangement Kirschs und drei großen Religionsvertretern eingeleitet. Ein Bischof, ein Rabbiner und ein Imam, denn diese werden für die Verwertbarkeit der Einschätzung am geeignetsten gesehen. Die Reaktionen auf den Vortrag zeigen die Bestätigung seiner Vermutung. Während er sich einerseits freut, beginnt er sich Sorgen zu machen. Wird man versuchen mit Hindernissen seine Wahrheiten verdeckt zu halten? Deshalb zieht man den ursprünglich nach ein paar Monaten stattfindenden Vortrag auf einen möglichst frühen Zeitpunkt vor.
Die weltweit einflussreiche Entdeckung wird neben den Gästen in dem nach der modernen Ästhetik und Bau konstruierten Guggenheim Museum in Bilbao auch per Live-Übertragung der ganzen Welt vorgestellt. Ein besonderer Gast, der die Show persönlich mitverfolgt ist Robert Langdon. Für den Professor wird neben allen anderen Gästen vor und nach dem Programm eine extra Vorbereitung unternommen. Zwischen den Seiten spaziert der Leser durch die spannenden Orte des Museums und erwartet mit höchster Spannung den Start des Vortrags. In der anziehenden Gegend begleitet uns auf der Reise im Buch die weibliche Figur Aura Vidal. Sie ist die Museumsleitung, in dem der Vortrag stattfinden wird sowie die Verlobte des zukünftigen spanischen Königs. Je sensibler die Positionen und Statuten der Personen sind, umso eher werden Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen. Im Laufe der Stunden steigert sich die Zahl der Gäste. Ein kleiner Rundgang im Museum mit Headsets erwartet diese nachdem der Sicherheitskreis am Eingang umschlossen ist. Dem Professor aus Harvard werden besondere Headsets zugeordnet, da ihn eine andere Stimme begleiten soll. Der Besitzer dieser Stimme, dem der englische Akzent gehört ist die künstliche Intelligenz Winston.
„Haben Sie Feinde? Gut. Das bedeutet, Sie haben im Leben für etwas gekämpft.“
Es dauert nur ein wenig bis das Programm beginnt. Die Gäste werden von einem Korridor zu einem speziellen Vortragsraum gebracht. Sogar die Schuhe zieht man aus. Um das Ganze noch attraktiver zu gestalten, wird der Ort mit visuellen Leuchteffekten ausgestattet. Zuerst betritt die Bühne die glänzende und reizvolle Leitung Amra Vidal, versichert dem Publikum ihre Unkenntnis über den kommenden Vortrag und übergibt mit vollster Neugier das Mikrofon an Edmond Kirsch. Der berühmte Futurist und keiner Religion angehörender Genie bindet das Publikum mit selbstbewussten Schritten an die Leinwände.
„Woher kommen wir? Wohin gehen wir hin? Diese grundlegenden Fragen zum Dasein des Menschen haben mich schon lange verfolgt. Jahrelang sehnte ich mich nach den Antworten“ Nach einer kurzen Pause setzt Edmond seine Rede fort. „Das Traurige dabei ist, dass aufgrund der religiösen Dogmen Millionen von Menschen glauben, eine Antwort auf diese Fragen gefunden zu haben. Da nicht jede Religion dieselbe Antwort gibt, bekriegen sich Kulturen gegenseitig, wessen Antwort stimmt, wessen göttliche Geschichte die richtige ist.“
Alles läuft gut. Die Zuschauerzahl der Live-Übertragung steigt um einige Millionen. Die sich im Salon befindenden Gäste halten ihren Atem an, um das Ergebnis endlich zu erfahren. Und auf einmal passiert etwas ganz Unerwartetes. In Sekundenschnelle mit einem echostarken Aufprall wird das Kopf des Erzählers nach hinten geschossen. Anscheinend hatte Edmond mit seiner Befürchtung recht. Doch leider nimmt statt Neugier Panik und Angst seinen Platz.
Wenn der Mensch sich ein Netz aus Egoismus webt, bleibt es für ihn gleich, ob Meinungen richtig oder falsch sind. Er möchte alle Andersdenkenden auslöschen, da er es nicht aushält, ihnen zuzuhören oder sie zu verstehen. Dass Winston den zuletzt hinzugefügten Namen auf der Liste bemerkt und es Langdon übermittelt, ändert leider nichts an der Sache. Nachdem die Situation auf einmal verspannt wird und das Königreich eingreift, übernehmen Langdon und Amra Vidal die restliche Hälfte der Geschichte und beenden zur Treue ihres alten Freundes Edmond seine Lehre und verlassen ruckartig die Stelle. Diese Entscheidung bringt natürlich kein Heil. Die in Kürze zum Königreich angeschlossene junge Frau eröffnet mit der Einbindung des Königreichs in die Unwissenheit laute Intrigen. Das Land bekommt große Probleme, welche Rolle die Kirche bei der ganzen Sache hat, wird ins Zentrum der zu lösenden Probleme gestellt.
Dan Brown tritt nach einer langen Pause vor seine Leser (vor allem seine Fans). Er macht insbesondere deshalb, weil der unverwechselbare Hauptcharakter Robert Langdon wiederholt vorkommt, einen großen Umsatz. Während der Leser die vielen Tale im Buch durchwandert, merkt er wie der Autor sowie die Helden auf Wissenschaft und Technologie abgestimmt sind. Der Professor setzt sich eher mit Problemen auseinander, die sich an technische Themen auf empirischer Basis anlehnen. Die gewohnte Symbolik ist nicht wiederzufinden. So gesehen ist eine kleine Enttäuschung bemerkbar. Doch den gewohnten Erzählungen von geschichtlichen Orten und deren Bedeutung wurden in diesem Werk breiten Platz eingeräumt. Unsere schriftliche Reise läuft in Spanien ab: Santa Maria de Montserrat Kathedrale, Montserrat Bibliothek, Guggenheim Museum in Bilbao… und viele andere historisch interessante Orte. Ebenso nehmen die in der modernen Kunst bekannten Dichter, Schriftsteller sowie Künstler einen großen Platz im Buch ein. Außerdem greift es die infolge der technologischen Fortschreitung plötzlich Massen erreichende wachsende wissenschaftliche Ausbreitung auf (richtig oder falsch). Dabei filtert es Religionen und ihre repräsentativen Institutionen sowie Glaubenssätze (wie Darwinismus).
Wie bei vielen Büchern sind die Schlussfolgerungen relativ. Sie hinterlassen bei jedem Leser unterschiedliche Einflüsse und Spuren. Dass die Zeit über den Werken hauptsächlich herrscht und nur wenn sie zieht Ergebnisse erzielt, läuft den Literaturliebhabern nicht aus dem Auge. In diesem Sinne lassen sich solche Werke immer und immer wieder lesen und sind nicht von der Sorte, bei dem man nach dem Ersten Mal das Buch zur Seite legt. Man wird absolut vergnügt entspannen. Jedem Buchliebhaber sind solche Werke und Schriftsteller sicherlich präsent. Aus einer weiteren Perspektive kommt Origin für mich hinter die letzten Werke von Dan Brown und gehört nicht noch einmal gelesen. Nach verheißungsvollen Versprechungen zu Beginn des Buches, fühlt man sich nach der Mitte wie im Stich gelassen. Wenn man die erwartete Auflösung liest (so dass, drei große Religionsvertreter von ihrem Glauben zweifeln!), um die sich die ganze Fiktion dreht, kommt man zu dem Schluss, dass der Autor Glaubenssätze seiner Leser in Frage stellt. Nachdem ich das Staunen der Helden im Gegenzug zu Edmond Kirschs Erfindungen hervorgehoben habe, sieht man wie relativ die „Bestseller-Bücher“ Objektivitätsliste ist…